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Prof. Beate Herpertz-Dahlmann (Koordinatorin, Aachen), Prof. Jochen Seitz (Ko-Koordinator, Aachen, Essen), Prof. Andreas Karwautz (Wien), Dr. Florian Ph.S Fischmeister (Wien), Prof. John Baines (Kiel), Prof. Astrid Dempfle (Kiel), Prof. Roger Adan (Utrecht), Prof. Annemarie van Elburg (Utrecht), Dr. Unna Danner (Utrecht), Prof. Sergueï Fetissov (Rouen)

Zusammenfassung: Patient:innen mit Anorexia nervosa (AN) leiden trotz zahlreicher multimodaler Behandlungsoptionen oft über Jahre an Residualsymptomen der Essstörung und die Erkrankung verläuft häufig chronisch. Deshalb verfolgt das internationale „Microbiome-Gut-Brain Axis in Anorexia Nervosa (MiGBAN)“ Projekt das Ziel, durch translationale Forschung zur Darm-Gehirn-Achse zu Erkenntnissen auf diesem Gebiet beizutragen. Bisherige Studien zeigen, dass das Mikrobiom von Patient:innen mit AN im akuten Stadium tiefgreifende Veränderungen zeigt, die sich im Zuge der Gewichtszunahme zwar abschwächen, jedoch scheinbar nicht vollständig normalisieren. Zudem scheint die Mikrobiomzusammensetzung bei stationärer Aufnahme prognostisch für einen guten vs. schlechten Verlauf zu sein. Dies ist im Kontext möglicher Biomarker für AN relevant und deutet zudem auf Ansatzpunkte möglicher Interventionen hin. An insgesamt 5 Standorten (Aachen, Wien, Kiel, Utrecht und Rouen) wurden mehrere Teilprojekte durchgeführt, wobei die Kombination von klinischen Studien mit Patient:innen und translationalen Studien im Tiermodell eine besondere Stärke darstellt.

Im Rahmen klinischer Studien wurde v.a. das Potenzial innovativer, auf das Darmmikrobiom abzielender Interventionen als mögliche Ergänzung zu den bestehenden Behandlungsoptionen bei AN evaluiert. Am Standort Aachen wurden in einer doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie die Auswirkungen einer Intervention mit Omega-3-Fettsäuren bei jugendlichen Patient:innen (12-19 Jahre) mit AN untersucht, während am Standort Wien die Effekte einer Probiotika-Intervention untersucht wurden und in Utrecht eine Beobachtungsstudie erfolgte. Es wurde die Zusammensetzung des Darmmikrobioms und das Gewicht ein Jahr nach Klinikaufnahme ebenso wie gastrointestinale Symptome, Essstörungs- und komorbide Psychopathologie untersucht. Außerdem erfolgten (f)MRT-Untersuchungen des Gehirns und neuropsychologische Testungen. Im Tiermodell wurden mithilfe des etablierten Activity-Based-Anorexia (ABA) Modells ebenfalls potenzielle Mikrobiomveränderungen bei AN untersucht. Ferner erfolgten (f)MRT- und CT-Untersuchungen des Gehirns sowie Interventions- und Transplantationsstudien an den Standorten Aachen und Utrecht.

Förderung: ERA-NET Neuron bzw. Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektlaufzeit: Januar 2020 bis Juni 2023

Teilnehmende gesucht: Nein (Rekrutierung abgeschlossen)

Eintrag im Deutschen Register Klinischer Studien:
Aachener Studie
Wiener Studie

Ansprechpersonen:
Prof. Dr. med. Beate Herpertz-Dahlmann (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
Prof. Dr. med. Jochen Seitz (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Website des Projektes

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