Verena Haas & Christoph Correll (Charité - Universitätsmedizin Berlin)
Zusammenfassung: Seit Juli 2024 wird in Deutschland die FIAT-Studie durchgeführt, bei der die ambulante telemedizinische Familien-Basierte Therapie (FBT) mit der Stationären Multimodalen Therapie (SMT) verglichen wird. In den angelsächsischen Ländern konnte die Wirksamkeit der FBT bei Kindern und Jugendlichen mit Anorexia nervosa in klinischen Studien nachgewiesen werden. Die FIAT-Studie soll nun erstmalig in Deutschland die Wirksamkeit und die nicht-Unterlegenheit der FBT im Vergleich zur stationären multimodalen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen mit der Diagnose einer Anorexia nervosa, für die eine vollstationäre Behandlungsindikation vorliegt, geprüft werden. Zudem werden die Kosten der Behandlung durch die Krankenkassen erhoben.
An insgesamt 20 Kliniken in ganz Deutschland werden dafür circa 50 FBT-Therapeut:innen ausgebildet. Seit Januar 2025 werden die ersten Patient:innen in die Studie eingeschlossen. Teilnehmen können Patient:innen, die zwischen 8 und 17 Jahre alt sind, für die die Indikation einer vollstationären Therapie für die Behandlung einer typischen Anorexia nervosa vorliegt, die bei einer der 10 teilnehmenden gesetzlichen Krankenkassen versichert sind und über eine stabile Internetverbindung verfügen. Die teilnehmenden Krankenkassen sind: AOK Baden-Württemberg, AOK Niedersachen, Bahn-BKK, Barmer, BIG direkt gesund, DAK-Gesundheit, Mobil Krankenkasse, mhplus, mkk-meine Krankenkasse, Techniker Krankenkasse.
Zum Einschluss werden die Patient:Innen randomisiert und per Zufall der FBT oder der SMT zugeteilt. Bei Beginn der Behandlung, bei Therapieende, nach 6 und nach 12 Monaten werden standardisierte Interviews geführt und der/die Patient:in sowie die Eltern füllen verschiedene Fragebögen aus.
Förderung: GBA
Projektlaufzeit: Juli 2024 - Juni 2028
Teilnehmende gesucht? Ja
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Webseite: https://www.fbt-fiat.de