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Forschungsthemen

Essstörungen (ES) sind ein zunehmendes Problem für die öffentliche Gesundheit. Obwohl Essstörungen lange als "Frauenkrankheit" galten, sind laut neueren, internationalen Studien auch Männer zunehmend betroffen und könnten bis zu jeden vierten Behandlungsfall stellen.

Die Versorgungsrealität in Deutschland spiegelt dieses Verhältnis jedoch nicht annähernd wider, so dass von erheblichen Defiziten bei der Früherkennung von Essstörungen bei Männern und bei der Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten durch Männer auszugehen ist. Die Arbeitsgruppe strebt daher initial die Entwicklung eines web-basierten Screeningtools in Form eines Selbsttests für Essstörungen für Männer sowie übergeordnet eine zielgruppenorientierte, die Diversität der Betroffenen berücksichtigende Verbesserung der Diagnostik und Versorgung an.

 

Leiter:innen und Mitglieder der AG

Prof. Dr. Georgios Paslakis*, Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medizin Campus OWL, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Sabine Steins-Löber, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität Bamberg
Prof. Dr. Nina Timmesfeld, Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Ruhr-Universität Bochum
*Sprecher der Arbeitsgruppe

 

Aktivitäten

Grundlage der Entwicklung einer verbesserten Diagnostik von Essstörungen bei Männern war zunächst die empirische Erhebung der Zusammenhänge verschiedener Symptombereiche gestörten Essverhaltens, deren Zentralität sowie wahrgenommene Stigmatisierung bei Männern. Die in einer querschnittlichen Onlinebefragung erhobenen Daten bildeten einerseits die Grundlage einer Netzwerkanalyse, in der vier Symptomgruppen (muskelbezogenes Verhalten, muskelbezogene Einstellungen, gewichtsbezogene Sorgen/Vermeidung, übermäßige Beschäftigung mit Figur/Gewicht) identifiziert wurden (Eschrich et al., in Begutachtung). Andererseits half die erfasste wahrgenommene Stigmatisierung von Männern mit Essstörungen, Mechanismen der zugrundliegenden Versorgungshürden zu identifizieren (Lehe et al., in Vorbereitung). Diese Ergebnisse flossen in die Formulierung eines Screeningfragebogens für Männer ein, den wir aktuell validieren. 


Publikationen:
Eschrich RL, Halbeisen G, Steins-Loeber S, Timmesfeld N, Paslakis G (2024). Investigating the structure of disordered eating symptoms in adult men: A network analysis. Eur Eat Disord Rev, 33(1): 80-94; DOI: 10.1002/erv.3131


Partizipation & Kontakt

Die AG strebt eine zielgruppenorientierte, die Diversität der Betroffenen berücksichtigende Verbesserung der Diagnostik und Versorgung von Essstörungen an. Interessierte wenden sich bitte an:


Univ.-Prof. Dr. med. Georgios Paslakis
- Leitender Arzt -
Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Ruhr Universität Bochum – Campus OWL 


Virchowstr. 65
32312 Lübbecke 


Telefon: 05741-35-474500
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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