Richtlinien zur Vergabe des Hilde Bruch Forschungspreises hier als Download.

Bisherige Preisträger des Hilde Bruch Forschungspreises für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet anorektischer und bulimischer Essstörungen

2010
In diesem Jahr wurde der Preis erstmalig vergeben. Den Hilde Bruch Forschungspreis erhielt Herr Dr. Hans-Christoph Friedrich, Professor am Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Psychosomatische Medizin, 69115 Heidelberg. Er erhielt den Preis für drei publizierte Arbeiten für seine Untersuchung bei neuronalen Korrelaten und der neuronalen Basis von kognitiven Funktionen bei Anorexia und Bulimia nervosa (1. Responses to food and pleasurable stimuli in anorexia and bulimia nervosa, 2. Neuronal basis of shape self-comparison to media images, 3. Neuronal correlates of impaired cognitive behavioral flexibility in anorexia nervosa).


2012
Die zweite Preisvergabe erfolgte anlässlich des DGESS-Kongresses an der Medizinischen Hochschule Hannover. Den Hilde Bruch Forschungspreis 2012 erhielt Herr Prof. Dr. med. Stefan Ehrlich, Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus, Fletscherstraße 74, 01307 Dresden. Herr Prof. Dr. Ehrlich war zum Zeitpunkt der Preisvergabe an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Charité Universitätsmedizin Berlin tätig, nachdem er zuvor 2002 bis 2003 ein Forschungsjahr an der Harvard Medical School/Harvard Graduate School of Education in Boston im Department of Psychiatry verbrachte. Unter den preisgekrönten Arbeiten befanden sich Veröffentlichungen mit ihm als Erstautor über „Glial and neuronal demage markers in patients with anorexia nervosa“ (J. Neural. Transm. 2008); “S 100B in underweight and weight recovered patients with anorexia nervosa” (Psychoneuroendocrinology 2008/2009); “Leptin and its associations with measures of psychopathology in patients with anorexia nervosa” (J. Neural. Transm. 2008); “The role of leptin an cortisol in hyperactivity in patients with acute and weight-recovered anorexia nervosa” (Progress in Neuro-Psychopharmacology & Biological Psychiatry 2009).


2014
Beim 4. Kongress der DGESS wurde Frau Priv.-Doz. Dr. Jennifer Svaldi der Hilde Bruch Preis verliehen. Sie ist derzeit tätig in der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie am Psychologischen Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie reichte über 20 eigene Publikationen ein, vorwiegend zur Emotionsregulation, explizitem Gedächtnis-Bias, inhibitorischen Defiziten, Selbstachtung, Aufmerksamkeits-Bias hinsichtlich Essenscues, kognitiver Interferrenzen Entscheidungsverhalten, Trigger für Essanfälle bei der Binge-Eating-Störung.

2016
Der Hilde Bruch Forschungspreis 2016 wurde im Rahmen des 5. wissenschaftlichen Kongresses der DGESS in Essen an Frau Prof. Dr. Dipl. Psych. Katrin E. Giel vergeben. Frau Giel ist als Professorin an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Tübingen tätig. Der Schwerpunkt Ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegt im Bereich der Verarbeitung von nahrungsbezogenen Reizen und Belohnungsreizen bei Patienten mit Ess- und Gewichtsstörungen. Zu den preisgekrönten Arbeiten zählt u.a. eine Eye-Tracking-Studie zur Untersuchung des Blickverhaltens und der Aufmerksamkeitssteuerung auf Nahrungsreize bei Patientinnen mit Magersucht (Giel et al. 2011, Biological Psychiatry).

2018
Auf dem 6. wissenschaftlichen Kongresses der DGESS in München wurde der Hilde Bruch Forschungspreis 2018 an Herrn Dr. phil Dipl. Psych. Timo Brockmeyer vergeben. Herr Brockmeyer vertritt aktuell die W3 Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Göttingen und ist als Leitender Psychologe für den Bereich Forschung an der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LVR-Klinikums Düsseldorf (Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) tätig. In den vergangenen 6 Jahren hat er sich in seinen Forschungsarbeiten intensiv mit den Themen Annäherungsverhalten auf Nahrungsreize, kognitive Flexibilität, Emotionsregulation und Psychotherapieforschung bei essgestörten Patientinnen befasst. Zu den genannten Themen hat Herr Dr. Brockmeyer insgesamt 21 Originalarbeiten (davon 18 federführend) in renommierten internationalen Zeitschriften publiziert. Herr Dr. Brockmeyer hat durch seine Arbeiten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Psychopathologie als auch der Behandlung von Essstörungen geleistet.

2020
Auf dem 7. Wissenschaftlichen Kongress der DGESS in Tübingen wurde der Hilde Bruch Forschungspreis 2020 an Prof. Dr. Andrea Hartmann Firnkorn vergeben. Frau Hartmann Firnkorn vertritt aktuell die W3 Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Universität Osnabrück. Die Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegen auf der Erforschung aufrechterhaltender Faktoren bei psychischen Störungen mit dem Kernmerkmal einer Körperbildstörung. Der Preis wurde ihr insbesondere in Anerkennung ihrer störungsvergleichende Untersuchungen bei Anorexia Nervosa und Körperdysmorpher Störung sowie Studien zur Erforschung der Angst vor Gewichtszunahme bei Anorexia Nervosa und des körperbezogenen Interpretationsbias bei unterschiedlichen Essstörungen verliehen.

2023

Auf dem gemeinsamen Kongress der DGESS und der DAG in Gera wurde der Hilde Bruch Forschungspreis der DGESS am 27.09.2023 zu gleichen Teilen an Dr. Kathrin Schag und Dr. Ricarda Schmidt verliehen. Dr. Kathrin Schag arbeitet derzeit als Post-Doc in der Arbeitsgruppe Psychobiologie des Essverhaltens in der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen. In ihrer Forschung verfolgt sie einen translationalen Ansatz und untersucht motivationale, kognitive und affektive Prozesse in experimentellen Studien. Dabei fokussiert sie insbesondere auf Mechanismen der Impulsivität bei gestörtem Essverhalten und übersetzt Befunde aus der Grundlagenforschung in neue Behandlungsansätze. Hierbei kommen unterschiedliche Methoden wie neuropsychologische Tests, Eyetracking, Elektroenzephalographie (EEG), funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) und funktionelle Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) zum Einsatz. Dr. Ricarda Schmidt arbeitet derzeit als Post-Doc im Forschungsbereich Verhaltensmedizin der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Leipzig. In ihrer Forschung widmet sie sich vor allem kindlichen Essstörungen, insb. der kindlichen Binge Eating Störung, dem elterlichen Fütterverhalten und der Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme (Avoidant/Restrictive Food Intake Disorder, ARFID). Sie untersucht dabei u.a. kognitiv-emotionale Prozesse mittels experimenteller und qualitativer Methoden, neue diagnostische Instrumente und Behandlungsansätze sowie Verlaufsprädiktoren. Zentral für ihre Forschungstätigkeit ist der Einbezug betroffener Familien.